Montag, 23. August 2010

Shenzhen Ruby F.C. - Shaanxi Zhongjian Chanba

Nach dem erfolglosen Versuch den Laenderpunkt China im Mai zu machen, konnte ich dies gestern nun endlich nachholen. Da ich fuer 10 Tage in Hong Kong war und es nach Shenzhen nur ueber die Stadtgrenzen Hong Kongs geht, fiel die Wahl fuer ein Heimspiel von Shenzhen Xiangxue im Shenzhen City Stadion nicht schwer. Fuer die Einreise nach 'Mainland China' braucht es zwar ein Visa, was aber fuer 400 HKD, ca. 50 CHF, per Expressaustellung und Abholen am nachsten Tag, erschwinglich und speditiv vonstatten geht. Auch die Reise nach Shenzhen ist problemlos, da die beiden Millionenstaedte, Shenzhen duerfte mittlerweile weitaus groesser sein als Hong Kong, durch ihr Metrosystem perfekt verbunden sind.

Das Stadion hat eine Rundbahn und fasst schaetzungsweise etwa 30-40k und liegt nahe an der Grenze zu H.K. Vor dem Spiel gings noch lecker essen (Wonton Nudeln mit Gemuese, einem grossen Ruebensalat plus noch ein paar vorgekochte Huehnerherzen und -lebern fuer nur 40 Yuan, also etwa 6 CHF, fuer zwei Personen). Die Huehnerherzen sind echt super lecker! Danach also ab zum Stadion. Ohne grosses Gedraenge kauften wir Tickets fuer 30 Yuan und schliesslich fanden sich vielleicht 8.000 Shenzen Fans in zwei Fankurven und etwa 200 Shaanxi Zhongxin Fans ein. Eine der Heimkurven in Ultramanier und die andere eher Englisch angehaucht und beiden machten ganz ordentlich Stimmung; inklusive guter Fahnenbewegung der Ultra-orientierten. Von den Gaesten kam nicht viel, waren wohl zumeist Migranten und nicht extra angereiste Fans. Hab aber keine Ahnung wie weit der Gastclub von Shenzhen entfernt ist.

Das Spiel gewann schliesslich Shaanxi verdient mit 1-3, da Shenzhen in der 1. Halbzeit per Taetlichkeit nur noch zu zehnt war und bei weit ueber 30 Grad ist es sehr schwierig diesen Verlust und den fruehen Rueckstand aufzuholen.

Danach gings nochmals in die Shoppingstrassen und ein paar Grillauberginen und Fleischspiesschen spaeter, zufrieden mit dem neuen Laenderpunkt im Gepaeck nach Hong Kong zurueck.

Bilder folgen noch.

Freitag, 6. August 2010

Laenderpunkt Georgien

Da ich noch ein paar Wochen frei habe, gings spontan an ein EuropaLeague Qualispiel in Georgien. Sturm Graz spielte gegen Dinamo Tiflis im Boris Paichladze (oder so) Stadion.
Das Stadion hat eine Rundbahn und ist ein grosser Allseater mit 2 Tribuenenringen.

Die etwa 30 angereisten Sturm Fans konnten mit der Maschine der Mannschaft fliegen und brauchten nur 399 Euro hinzulegen. Ohne Eintrittstickets zwar, aber die kosteten ja auch nur etwa 1.30 CHF. Zumindest zahlte ich das an der Tageskasse, wobei die Gaeste wohl deutlich mehr hinblaettern mussten. Gesungen wurde fast durchgehend und mit erfreulich vielen eigenen Liedern oder zumindest ausserhalb Oesterreichs nicht wirklich genutzt. Die Dinamo Fans waren anfangs recht dabei, brachten aber nicht mehr als 'DINAMO', 'DINAMO' hervor. Die kleine Dinamo Ultras Gruppe war jedenfalls gegenueber nicht zu hoeren.

Bemerkenswert ist vielleicht nur noch, dass man Bier, auch in Glasflaschen, auf dem Stadiongelaende kaufen konnte und es faktisch keine Sektorentrennung gab. Wie frueher halt... und als Graz schliesslich gewann gabs ein paar nette Rufe wie 'Hitler kaputt', 'Schweine' etc. war fast wie beim Spiel Wolfenstein.

Tiflis selbst hat ne huebsche Altstadt mit diveresen Kirchen und einem kleinen Fluss. Die Metro ist ebenfalls genial, aber sowas kennt man ja aus anderen ehemaligen Sowjetstaaten. Teilweise ist nichts in Lateinbuchstaben angeschrieben, aber in den Restaurants kriegt man meist auch Englische Karten und die Jugend spricht haeufig gut Englisch. In den von Einheimischen frequentierten Restaurants muss man sich aber mit Handzeichen bemuehen. Auf Russisch Getraenke bestellen, Russisch verstehen die Georgier sehr gut, kriege ich aber immer noch hin und so muss ich bei fast 40 Grad sicher mal nicht verdursten.

Sonntag, 6. Juni 2010

Länderpunkt Macau

Endlich konnte ich den Länderpunkt Macau machen, war ich ja vor gut 7 Monaten schon einmal vor Ort für ein kleineres Turnier. Diesmal sollte es aber ein Ligaspiel werden. Glücklicherweise sind wir etwas früher als geplant vom Stadtzentrum ans Stadion gefahren, wo das Spiel Windsor Arch KA I gegen Artilheiros bereits lief. Zumindest glaube ich, dass es diese beiden Teams waren, denn auf der Anzeige waren die Name nur in Chinesisch und nicht auch in Portugiesisch angegeben.

Anwesend waren vielleicht 20 Zuschauer, aber unterhaltsam war das Spiel dank ein paar spektakulären Schüssen der Spieler trotzdem. Das Macau Stadion bietet etwa für 16.000 Zuschauer Platz und befindet sich auf der südlichen Insel Taipa. Macau selbst kann sowohl direkt vom Hong Konger Flughafen oder von Hong Kong selbst per Fähre erreicht werden und man braucht so auch kein Visum für China.







Ein bisschen ins Casino gings natürlich auch noch und mit dem Gewinn konnten wir locker das Hotelzimmer und noch knapp die Fähre zurück nach Hong Kong bezahlen.

Samstag, 5. Juni 2010

Shenzhen & Guangzhou, China

Leider konnte ich den Länderpunkt China nicht machen. Spieltag in Shenzhen wurde abgetauscht und in Shanghai gespielt und in Guangzhou fand das Lokalderby in der zweithöchsten Liga Chinas weder im eigentlichen Heimstadion von Guangzhou AC, noch im grossen Ersatzstadion statt. So dass wir schliesslich zu spät waren, um noch weitere Spieltstätten abzuklappern. Naja, nicht so schlimm. China gefällt mir sehr gut und eine weitere Reise dorthin nicht sehr unrealistisch.

Shenzhen:






Guangzhou:



Hong Kong zum Zweiten

Kowloon von H.K.Island aus:


Tung Chung & Big Buddha:





Hong Kong Stadium, South China A.A. gegen Kitchee S.C.

Donnerstag, 3. Juni 2010

8 Monate Reisen -> 55 Spiele in 19 Ländern oder was bleibt?

Auch eine Weltreise geht mal zu Ende und die häufigste Frage nach der Rückkehr war wohl, 'wo hats Dir am besten gefallen'? - 'Nirgends und überall!'

Dicht gefolgt von 'würdest Du das wieder machen'? - Diese Frage ist noch schwieriger, aber die Antwort die selbe, wie nach einer durchzechten Nacht:

Von 'niemals wieder' über 'wieso nicht, war ja toll' bis 'natürlich, wann gehts los?' in weniger als einer Woche.


Besuchte Spiele von August 2009 bis April 2010:
  • FC Academia UTM Chişinău v.s. FC Zimbru Chişinău
  • Maccabi Haifa FC v.s. Aktobe Lento
  • Hapoel Tel-Aviv FC v.s. IFK Göteborg
  • Sued Korea v.s. Australien
  • Seoul United FC v.s. Goyang
  • Suwon Blue Wings v.s. Gangwon FC
  • Busan Transportation Corporation v.s. Goyang Kookmin
  • Busan I'Park v.s. Seongnam Ilhwa Chunma
  • Sha Tin v.s. Happy Valley
  • Tai Chung v.s. Kitchee S.C.
  • Fourway Rangers v.s. Tuen Mun Progoal
  • Thai Port FC v.s. Bangkok Glass FC
  • Chula United v.s. Samut Sakhon
  • Thai Port FC v.s. Faifa Ayuthaya
  • Faifa Ayuthaya v.s. Samut Songkhram
  • Cambodia U16 v.s. Vietnam U16
  • Thailand U16 v.s. Myanmar U16
  • Chonburi FC v.s. Thai Port FC
  • Negeri Sembilan v.s. Terengganu
  • Geylang United FC v.s. Young Lions
  • Phuket United FC v.s. Muong Thong United
  • Sengkang Punggol v.s. Woodlands Wellington
  • Albirex Niigata v.s. Samut Sakhon
  • Vietnam v.s. Syrien
  • Malaysia v.s. Usbekistan
  • Persib Bandung v.s. Pelita Jaya
  • Persitara Jakarta v.s. Arema Malang
  • Persija Jakarta v.s. Persebaya Surabaya
  • Sydney FC v.s. North Queensland Fury
  • Newcastle United Jets v.s. Gold Coast United
  • Central Coast Mariners v.s. Melbourne Victory
  • Newcastle United Jets v.s. Gold Coast United
  • Otago United v.s. Canterbury United
  • Young Hearts Manawatu v.s. Otago United
  • Auckland City FC v.s. Hawke's Bay United
  • Wellington Phoenix v.s. North Queensland Fury
  • Hawke's Bay United v.s. Waikato FC
  • Chacarita Juniors v.s. Gimnasia La Plata
  • C.A. All Boys v.s. Club Social y Deportivo Merlo
  • Central Español v.s. Tacuarembó
  • Club Nacional v.s. Montevideo Wanderers
  • C.A. Peñarol v.s. Cerro Largo
  • Club Libertad v.s. Sportivo Luqueño
  • Nacional v.s. São Paulo
  • C.A. River Plate v.s. C.A. Huracán
  • Deportivo Quito v.s. Deportivo Cuenca
  • El Nacional v.s. Independiente del Valle
  • Envigado FC v.s. Deportivo Independiente Medellin
  • Real Cartagena v.s. La Equidad
  • Alianza Lima v.s. Club Bolivar
  • Club Bolivar v.s. Jorge Wilsterman
  • Club Deportivo Universidad Catolica v.s. Flamengo
  • Colo-Colo v.s. Cruzeiro Belo Horizonte
  • Universidad de Chile v.s. Universidad de Concepcion
  • C.S. Independiente Rivadavia v.s. Aldovisi

Mendoza, Argentinien

Meine kleine Rundreise endete schon bald. Also hiess es sich nochmals richtig gut gehen zu lassen mit dem besten was meine letzte Station, Mendoza, zu bieten hat: Fussball, Steaks und Wein, befindet sich doch das Hauptweinanbaugebiet Argentiniens vor den Toren Menodzas, am Fusse der Anden.

Allerdings zog es mich nicht zum Spiel von Godoy Cruz, welche erfolgreich in der hoechsten Liga spielen, sondern zum lokalrivalen eine Liga tiefer.

Independiente Rivadavia gegen Aldosivi im Bautista Gargantani Stadion:




Auch Mendoza selbst samt Umgebung ist ein Ausflug wert:



Die letzten Tage in Chile...

14. April, Universidad de Chile gegen Universidad de Concepcion, Stadion Santa Laura

Zum Abschluss von Chile konnte ich neben Colo-Colo und La Catolica den dritten grossen Club Santiagos spielen sehen. Allerdings nicht im angestammten Heimstadion, sondern im weitaus kleineren 'Santa Laura'. Vor dem Stadion ziemliches Anstehchaos. Irgendwann rang ich mich dann doch noch dazu durch anzustehen anstatt mit den vielen Schwarzmarkthaendlern ins Geschaeft zu kommen. War klar, dass ich so den Anpfiff zwar verpassen wuerde, aber ich benutze den Schwarzmarkt nur sehr ungern und wenn es wirklich nicht mehr anders geht.




Die Heimfans boten guten und teilweise lautstarken Support. Im Prinzip hatte man zwei Fanbloecke. Einer hinter dem Tor mit Dauergesang und der Rest des Stadions, das bei vielen Liedern mitsang oder eigenes startete. Schliesslich gewann U.de Chile mit 4-2 gegen Concepcion und die 11.000 Zuschauer feierten ihre Mannschaft. Die Gaeste boten praktisch nichts, war allerdings auch nur eine Hand voll anwesend.


Am naechsten Morgen gings dann per Bus ueber die Anden nach Argentinien.



Freitag, 16. April 2010

La Catolica und Colo-Colo Heimspiel

Nach nur ein paar wenigen Tagen in La Paz gings vom hoechsten kommerziell betriebenen Flughafen der Welt (immerhin 4.000 Meter ueber Meer) weiter nach Santiago in Chile. Dort standen gleich zwei Copa Libertadores Vergleiche gegen Clubs aus Brasilien an.

Universidad Catolica gegen Flamengo aus Rio
Das Stadion von La Catolica ist ziemlich ausserhalb mit schoenem Blick auf Santiago gelegen. Per Metro und dann mit einem Minibus gings schon ein paar Stunden vor dem Spiel zum Stadion, da ich sicher noch Tickets ergattern wollte. Der Ansturm war dann erstaunlich gering und das Stadion nicht annaehernd voll, obwohl nur etwa 18.000 ins San Carlos de Apoquindo Stadion passen. Gaeste gabs zwar ein paar Dutzend, die fielen aber waehrend der Partie nie durch Gesaenge auf und konnte neben ein paar Zaunfahnen und Flaggen nicht viel zur sonst ganz ordentlichen Stimmung beitragen. Allerdings haette ich v.a. mehr Leute und doch etwa mehr Enthusiasmus seitens Heimfans erwartet, denn gegen ein so bekanntes Team spielt man wohl nicht alle Tage. Das Heimteam gewann uebrigens knapp aber verdient.





Colo-Colo gegen Cruzeiro aus Belo Horizonte:
Am Vortag gings zuerst zum Ticket kaufen ans Monumental Stadion und dabei durfte ein Besuch des Museums nicht fehlen. Einer der beruehmtesten Spieler Colo-Colos ist uebrigens Ivan Zamorano und so kannte denn auch die Angestellte im Musuem St.Gallen und den FC St.Gallen. Uebrigens auch den Kontrolleuren beim Spiel am naechsten Tag war der FCSG durch die Verbundenheit mit Zamorano wohlbekannt und sie hatten ihre helle Freude, dass ich ein Spiel von Colo-Colo schauen gehe.




Die Heimkurve, die sogenannte Garra-Blanca, unterstuetzte das Team lautstark, wenn auch nur mit wenigen Liedern. Allerdings zog auch ein Grossteil der anderen Zuschauer im sehr spaerlich besetzten Stadion mit und so konnte doch eine gute Atmosphaere aufkommen. Die Partie war recht fade und man trennte sich schliesslich 1-1. Flamengo Fans waren etwa 50 Anwesend die auch ordentlich supporteten und sich nur selten vom Gemaxe der Einheimischen durch den Zaun ablenken liessen.

La Paz, Bolivien & Club Bolivar zum Zweiten

Nach etwa 30 Stunden Busfahr quer durch Peru, war endlich La Paz in Griffnaehe und wir mussten uns nur noch durchs Verkehrschaos in Alto Plano, sozusagen die Vorstadt von La Paz, kaempfen:


Spektakulaerer Blick von Alto Plano auf La Paz:


La Paz gefaellt durch seinen eigenen Charakter und natuerlich durch die Lage in diesem Talkessel und den bis oben hin bebauten steilen Haengen. Der Verkehr ist nicht so chaotisch und viele Autos fahren mit Erdgas, was doch einen rechten Einfluss auf die Luftqualitaet hat. Absolut sehenswert ist das Marktquartier und der Hexenmarkt mit diversen Krauetern und sonstigen Ingredienzien wie Lama-Foeten. Ebenso interessant ist das Coca-Musuem und das dazugehoerige Cafe, dass diverse Kuchen, Tee und Kaffee-Varianten mit Coca als Zutat und Geschmacksmittel (und nicht Rauschmittel!) anbietet und so seinen Beitrag zur Entkriminalisierung einer fuer Bolivien wichtigen Kulturpflanze.




Erneut konnte ich ein Spiel von Club Bolivar sehen und zwar in der Liga gegen Jorge Wilstermann aus Santa Cruz. Die Gaste gewannen schliesslich im schoenen aber viel zu grossen Nationalstadion verdient, was die Heimfans mit Trainerentlassungsrufen quittierten. Stimmung kam manchmal seitens der kleinen Heimkurve, wobei die Gaeste mehr am mit der Polizei diskutieren waren, wegen diversen Verhaftungen und Konfiszierungen von Fahnenstangen im Block.

Estadio Hernando Siles und Kurve von Club Bolivar:

Lima und Laenderpunkt Peru

Lima selbst hat trotz diversen verheerenden Erdbeben noch einige aeltere Gebauede und Kirchen und trotz Verkehrschaos hat es mir in der kurzen Zeit sehr gut gefallen. Die Leute sind extrem freundlich und versuchen geduldig zu entraetseln, was ich in meiner Version von Spanisch versuche zu erklaeren oder zu fragen; anders als etwa in Argentinien oder Uruguay, wo man teilweise recht heftige Reaktionen kriegt, wenn man sich nicht in Spanisch verstaendigen kann; war jedenfalls meine Erfahrung und haette wohl gut auch andersrum sein koennen.

Franziskus Kathedrale im Zentrum Limas:


Das Copa Libertadores Heimspiel von Alianza Lima gegen Club Bolivar aus La Paz war ein Highlight. Gutes 'Blattschnitzel'-Intro seitens Alianza und danach von der Kurve, im fast vollen Stadion, 90 Minuten Stimmung. Oefters zog auch der Rest des Stadions nach. Gaeste waren keine Anwesend und der entsprechende Sektor gefuellt mit Alianza-Fans und meiner einer. Alianza siegte schliesslich und qualifizierte sich damit als bestes Team aller Gruppen fuer die naechste Phase des Cups.

Leider leider konnte ich nicht viel mehr von Peru sehen als Lima selbst, ein Fussballspiel und einmal quer durchs Land entland der Kueste nach Bolivien:

Stadt irgendwo in Peru mit den typischen Toeffli-Taxis, vergleichbar mit den Tuk-Tuks in Thailand:


Im Hintergrund der Titikaka-See etwa zwei Bus-Stunden vor der Grenze zu Bolivien:

Donnerstag, 15. April 2010

Cartagena, Kolumbien

Cartagena an der Nordkueste Kolumbiens war meine zweite Station nach Medellin. Einerseits bietet die Stadt Strande, eine kulturell und historisch bedeutsame Altstadt und Geschichte und natuerlich einen Fussballclub namens Real Cartagena in der hoechsten Liga Kolumbiens.





Bilder vom Spiel gegen La Equidad aus Bogota hab ich leider keine, da ich nicht sicher war, ob ich die Kamera mit ins Stadion nehmen kann oder nicht. In Medellin haette ich sogar meinen Guertel am Stadioneingang abgeben muessen, aber ich konnte mich am dritten und entscheidenen Kontrollposten vorbeischmuggeln ohne abgetastet zu werden. Die meisten Einheimischen banden ihren Guertel rund um einen Knoechel, da das Abtasten der Beine nur am ersten und zweiten Posten gemacht wurde; wieso auch immer.

la Equidad gewann ueberraschend und setzte den Titeltraeumen Cartagenas, immerhin Aufsteiger, einen herben Daempfer. Leider wurde kaum supportet und dementsprechend lahm war auch die Stimmung im Stadion. Aus Bogota waren vielleicht etwa 20 Leute anwesend, aber ueberall verteilt und wohl nur zufaellig ueber Ostern in Cartagena in den Ferien.

Plata o Plomo

Eigentlich wollte ich per Bus von Quito nach Medellin oder Bogota in Kolumbien reisen. Von den Nachtbussen wurde mir aber von diversen Leuten aus Sicherheitsgruendern abgeraten und nur tagsueber zu reisen verschlingt mehrere Tage, da die Strassen ab der Grenze sehr kurvenreich sind und man so nur wenige Luftkilometer machen kann. Obwohl in Medellin gerade die Suedamerika-Meisterschaften stattfanden, war der Flieger von Quito aus zwar voll mit Athleten, aber zusammen mit einer Japanischen Backpackerin hatte ich gerade noch einen Sitz erwischt. Fliegen ist zwar extrem teuer in Suedamerika, v.a. grenzueberschreitend, aber die Zeitersparnis war es mir wert.

Medellin ist beruechtigt als Stadt des toten Drogenbarons Pablo Escobar ("Plata o Plomo" -> "Silber oder Blei"), hat sich aber seit der Zerschlagung des Kartells praechtig entwickelt, wirkt sehr modern und gilt als eine der sichersten Staedte Suedamerikas. Kann ich zwar so nicht bestaetigen, immerhin konnte ich an einem Nachmittag fuer ein paar Stunden mein Hotel nicht betreten, da gleich vor dem Eingang eine riesige Blutlache lag und die ganze Strasse von der Polizei abgesperrt war. Ein Unfall schien es nicht zu sein, war denn von einem Auto oder Scherben etc. nichts zu sehen. Mein Hotel war allerdings auch nicht gerade in der sichersten Gegend, wenn auch inmitten des Zentrums und nahe der Plaza Botero, dem zweiten weltbekannten Sohn Medellins.




Auf der Plaza und im angrenzenden Museum gibts denn auch reichlich Exponate seiner Figuren. Das zweite Photo zeigt Boteros Friedenstaube, welche nach der Installation in einem Park Medellins durch eine Bombe zerstoert wurde. Unmittelbar danach hat man eine exakte Kopie der beschaedigten Taube hingestellt und die erste als Mahnmal unveraendert belassen.

Ein Fussballspiel gabs fuer mich natuerlich auch noch und zwar ein Lokalderby zwischen Deportivo Independiente Medellin (DIM) und der Vorortsmannschaft Envigado als Heimteam. Praktisch alle im schmucken Kleinstadion war Anhaenger DIMs und diese konnten dann auch einen Kantersieg (1-7 oder sowas in der Richtung) einfahren. Interessanter waere das Derby gegen Nacional gewesen, denn Nacional scheint neben den grossen Clubs aus Bogota, eine der beliebtesten Mannschaften Kolumbiens zu sein.

Quito und Laenderpunkt Ecuador

Per Flieger ging es von Buenos Aires direkt nach Quito. Der Anflug auf die Stadt ist schlicht genial, da man eher tief und sozusagen im Talkessel umgeben von Haeusern auf die Landebahn zusteuert. Gluecklicherweise war der neue Flughafen weit ausserhalb der Stadt noch nicht abgeschlossen.

Aber auch Quito selbst ist spektakulaer. Die Altstadt mit ihren wunderschoenen alten Bauten und Kirchen ist allemal eine Reise wert. Tagsueber wars trotz der Hoehe von fast 3.000 Metern ueber Meer sehr warm an der Sonne und in der Nacht kuehlte es ziemlich stark ab. Grosses Plus ist die Verfuegbarkeit von frischen Fruchtshakes fuer nur etwas mehr als einen Franken, aber auch sonst laesst es sich hier sehr guenstig leben.





Fussball gabs natuerlich auch noch und zwar gleich zwei Spiele hintereinander im selben Stadion. Die Spiele selbst eher langweilig und nach fast vier Stunden an der prallen Sonne, war ich am Abend nicht nur froh den Laenderpunkt Ecuador gemacht zu haben, sondern auch halbwegs ohne Sonnenbrand durchgekommen zu sein. Man sieht zwar bloed aus mit einem Sweatshirt auf dem Kopf, aber ist besser als jede Sonnencreme.