Samstag, 24. Oktober 2009

So sieht ein Thai Hooligan aus :)

In Thailand koennen die Hools voellig ungestoert an die Spiele und versuchen nicht mal nicht aufzufallen - im Gegenteil, wie das Photo beweist:



Ist nicht das einzige Beispiel, gab diverse Leute mit diesen Shirts.
In Chiang Mai, im Norden Thailands, war ich zwar nur fuer ein paar Tage, aber ich konnte dort ein paar Thai-Boxing Kaempfe anschauen. U.a. waren bei den Vorkaempfen auch Kinder und selbst die Erwachsenen sehen nicht sonderlich eindruecklich aus, bis man sie in Action sieht!

Falls es denn Hools gibt in Thailand, sehen sie zwar aus wie eine Primarklasse auf Schulreise, aber sich mit den anlegen, koennte boese enden.

Wegen Ausschreitungen auf neutralem Boden

18.10.2009, Chonburi FC – Thai Port FC, Supachalasai, Bangkok

Letzter Spieltag in der Thai Premier League.
Chonburi FC muss wegen Ausschreitungen am Spieltag vom 04.10. in einem neutralen Stadion ausgetragen werden. Bei besagtem Spiel, das schliesslich 2-2 ausging und so der Rueckstand auf den Tabellenersten groesser wurde, wurde ein Tor wurde wegen einem Abseitsentscheid nicht anerkannt. Die Zuschauer forderten die anwesende TV-Crew auf die Szene nochmals zu zeigen und als sich diese weigerten, wurden diese von den aufgebrachten Zuschauern angegriffen. Zum Zuge kommt das Supachalasai Stadion in Bangkok. Das Stadion fasst ca. 32.000 und wird von diversen kleineren Vereinen aus Bangkok genutzt. Chonburi FC stammt allerdings aus der Stadt Chonburi, welche ca. 2 Stunden suedoestlich von Bangkok liegt. Das Auswaertsteam Thai Port FC, welches im Zentrum Bangkoks beheimatet ist, hat also eine deutliche kuerzere Anfahrt und dementsprechend hoch sind meine Erwartungen an deren Zuschaueraufmarsch. In der Hoffnung, dass es fuer Chonburi immer noch um den Meistertitel geht, hab ich meine Plaene geandert und verzichte stattdessen auf das Heimspiel von Pattaya United gegen Chula United.

Schliesslich waren sicher 3/4 der Leute Thai Port Fans und machten sehr gute Stimmung. Chula konnte immer noch Meister werden, aber nicht mehr aus eigener Kraft. Da zudem auch noch Wetter- und Verkehrsmaessig das uebliche Chaos in und um Bangkok herrschte, fand ein Grossteil der Kerngruppe der Chula Fans erst etwa 10 Minuten vor Schluss ins Stadion. Thai Port erkaempfte sich ein Unentschieden und feierte den Saisonabschluss auf den Tribuenen und in den Katakomben beim Rauslaufen der Spieler zum Bus ueberschwaenglich. Herrlich zuzusehen und da es immer noch wie aus Kuebeln regnete war auch ne Stunde nach Spielende einiges los. Hab mich dann allerdings doch auf den Weg gemacht, da mein Guesthouse nur wenige 100 Meter entfernt lag und ich diesmal sogar einen Schirm dabei hatte.

Alles in allem bin ich sehr positiv ueberrascht von den meisten Fanszenen, aber v.a. von Thai Port, welche in den drei von mir besuchten Spielen stets ueberzeugten. Schade hab ich nur wenige Clubs aus der 'Provinz' gesehen. V.a. fehlen grosse Staedte wie Chiang Mai oder Ubon Ratchathani, welche sicher eine Bereichung sein koennten fuer die TPL. Ubon ist zwar nicht sehr gross, aber ist das Zentrum Isaans, einer der aermsten Gegenden Thailands.



AFC Championsship 2010 Quali, Bangkok

In Bangkok fanden in diesen Wochen diverse U16 AFC Championsship Qualifikationsspiele statt. Zumeist zwei Spiele nacheinander im Royal Thai Army Stadion und das Spiel der Thailaendischen U16 am selben Tag im Thai-Japanese Stadium. Da beide Stadien relativ nahe im Norden vom Zentrum Bangkoks zu finden sind, sollte eigentlich gut moeglich sein, je ein Spiel pro Stadion zu sehen, ohne das man grosse Teile eines Spieles auslassen muss fuer den Transfer.

Cambodia U16 – Vietnam U16, Royal Thai Army Stadium, Bangkok
Wie es der Stadionname bereits verraet, ist dies der Club der Armee Thailands und das Stadion befindet sich auch auf Militaergelaende respektive grenzt gleich daran an. Nur die Haupttribuene ist ueberdacht und bietet Sitzplaetze. Der Rest der sonst durchgehenden Tribuenen sind alles Stehplaetze und auch hier gibt es eine Leichtathletikbahn.

Die knapp 200 Zuschauer waren fast ausschliesslich Fans aus Cambodia. Die U16 von Vietnam war allerdings deutlich ueberlegen., technisch aber v.a. von der Physis her. Im Schnitt waren die Cambodianer sicher fast 5-10cm kleiner und alles andere als kraeftig gebaut. Cambodia kassierte in den ersten 20 Minuten gleich 3 Tore und hatte selber kaum eine Chance erarbeitet. Nach 65 Min. erzielte Cambodia das erste Tor zum 1-4, was ueberaus frenetisch von den Fans aber auch von den Spielern gefeiert wurde. War ein sehr schoener Weitschuss ins Torkreuz. Schliesslich gewann Vietnam deutlich mit 1-7 Toren.




Gleich anschliessend stand die Partie Sued- gegen Nordkorea auf dem Programm und eine hundertschaft Suedkoreanischer Fans fand mittlerweilen auch den Weg ins Stadion. Als die Nordkoreanische Mannschaft anfing sich auf der Leichtathletikbahn aufzuwaermen, wurden sie von den Suedkoreanischen Fans sehr freundlich mit Applaus und Gesaengen begruesst. Hab allerdings nicht verstanden was genau gesungen wurde :)

Ich machte mich aber gleich nach dem Cambodia – Vietnam Spiel auf zum Thai-Japanese Stadion, wo die U16 von Thailand und Myanmar ihr Qualispiel bestritten. Mit dem Taxi warens denn auch nur etwa 10 Minuten und bereits der erste Taxifahrer verstand, wohin ich wollte und wusste auch in etwa wo das lag; keine Selbsteverstaendlichkeit in Bangkok. Die meisten Taxifahrer kennen sich nicht wirklich aus, koennen kaum Englisch und so hilft auch der Stadtplan nur wenig, da die Strassen in der Touristenversion natuerlich nicht auf Thai angeschrieben sind.


Myanmar U16 – Thailand U16, Thai-Japanese Stadium, Bangkok
Eigentlich heisst das Stadion 'Bangkok Stadium', aber anscheinend wurde der ganze Sportkomplex vor einiger Zeit in Thai-Japanese irgendwas umgetauft, und somit auch das Stadion, auch wenn es noch anders angeschrieben ist.

Das Spiel war vom Niveau deutlich besser und wurde mit mehr Leidenschaft um jeden Ball gekaempft. Beiden Teams waren etwa gleich stark, aber Thailand hatte etwas mehr Glueck im Abschluss und gewann schliesslich die Partie.

Anwesend waren aufgerundet vielleicht 1.000 Zuschauer, wovon etwa 100 Myanmar unterstuetzten. Ein paar wenige Thais machten denn auch erst etwas einsam Stimmung und schliesslich wurden aus den 5 Leuten eine Gruppe von gegen 50 Leuten, die mit kleineren Unterbruechen durchgehend ihr Team unterstuetzten.


Donnerstag, 15. Oktober 2009

Kultur in Ayuthaya und Ausspannen in Kanchanaburi

07.10.2009, Faifa Ayuthaya – Samut Songkhram, Ayuthaya Stadium, Authaya, 3.000 (200)
Die ehemalige Hauptstadt Thailands besteht aus dem alten, historischen Teil, welcher dank den vielen Ruinen, Chedis und Tempeln in einer Parkalanlage auf einer Insel den Rang eines UNESCO Weltkulturerbes innehat, und der modernen Stadt, welche ein paar Kilometer davon entfernt ist. Der Bahnhof ist interessanterweise gleich bei der Insel und fuer 4 Baht fuer die Faehre ist man nach wenigen Minuten bereits beim Markt auf der Insel. Auf dem Weg dahin und natuerlich auf der Insel selbst gibt es diverse Hostels, 7-Eleven und eine Masse an TukTuk-Fahrern die einen fuer wenig Geld zu den wichtigsten Tempeln fahren.

Da ich in Bangkok doch sehr luxurioes und entsprechend teuer wohnte, war es Zeit fuer ein paar Tage mal etwas sparsamer in einer laendlichen Gegend zu verweilen. Das Zimmer, wenn man es so nennen will, bestand nur aus einem Ventilator und einem Bett das mehr eine Holzpritsche war. Gleich nebenan und nur durch ein Bambusgeflecht war denn auch schon das naechste Zimmer. Aber fuer 100 Baht, ca. 3 Franken pro Nacht, kann man nicht viel sagen und zudem war die Lage gleich beim Bahnhof und oberhalb eines kleinen Restaurant/Internetcafes, das von der selben Familie gefuert wird ideal. Die ganze Familie arbeitete im Betrieb und da noch nicht wirklich Hochbetrieb in Sachen Tourismus in Thailand herrscht, hatte man auch viel Zeit, um miteinander zu plaudern; da fast alle recht gut Englisch konnten.

So war schnell klar, dass der juengste Sohn auch ein grosser Faifa Ayuthaya Fan war und er wollte unbedingt, dass ich mit ihm und seinen Kollegen ans Spiel fahre. Auf der Ladeflaeche eines Pick-Ups gings dann am Mittwoch Richtung Stadion. Zudem kam auch noch sein Sohn und ein im selben Gasthaus wohnender Amerikanischer Schriftsteller mit, welcher schon mehrere Wochen dort wohnte und an seinem Roman arbeitet.

Das Stadion von Faifa hat eine Leichtathletikbahn, welche aber seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt wird und schon am Ueberwuchern war. Tribuenen gabs jeweils auf der Laengsseite, wobei nur die Haupttribuene, wo auch die Gaeste untergebracht sind, ueberdacht ist. Zu den vielleicht 2.500 Zuschauern im Stadion standen ausserhalb am Zaun auch noch gut 500 Personen, welche so gratis in den Genuss eines Spiels kamen.

Die erste Halbzeit war v.a. fuer die Heimmannschaft etwas ernuechternd, spielte man ja als amtierender Meister schon die ganze Saison recht maessig, aber gegen den Tabellenzehnten so schlecht auszusehen, war anscheinend doch ein weiterer Tiefpunkt. Die zweite Halbzeit war denn deutlich besser und nach dem Ausgleich zum 2-2 hatte Faifa auch noch die Chance das Spiel zu gewinnen, es blieb aber bei dem Resultat.

Interessanterweise war es die Gastmannschaft, welche sich als erste Richtung Heimfans bewegte und sich da mit Klatschen und Verneigen beim Publikum bedankte. Hab ich so noch nicht wirklich gesehen, da es auch nicht irgendwie durch Statuten erzwungen aussah. Zudem wurden nach Spielende noch etliche Leuchtpetarden und Rauch seitens Heimfans gezuendet – alles voellig unvermummt natuerlich, da hier darin keiner gleich die Einleitung des Weltuntergangs sieht.

Ebenso relaxt und weniger auf Kommerz getrieben ist es auch, dass man soviele Getraenke und Esswaren mit ins Stadion nehmen kann, wie man will und die etlichen Gratiszuschauer am Zaun wurden weder weggewiesen, noch hat man Anstalten gemacht, einen Sichtschutz aufzustellen.
Kein Wunder werden die Clubbosse vor dem Spiel hier jeweils gefeiert, wenn man die Fans nicht nur als Kunden und Sicherheitsproblem sieht, sondern mit kleinen Gesten Wertschaetzung fuer den Besuch des Spiels und das Interesse am Club entgegenbringt.

11.10.2009, Kanchanaburi TOT FC – Pattaya United, Kleab Bua Stadium, Kanchanaburi
Kanchanaburi die Stadt kennt man eigentlich kaum, umso bekannter, v.a. Durch den Film, ist aber der Fluss und die sogenannte Bruecke am Kwai. Die Japanischen Besatzer liessen hauptsaechlich Kriegsgefangene und noch weitaus mehr lokale Arbeiter aus Burma, Thailand und sogar verschleppte Inder an der Todeszugstrecke arbeiten, um im zweiten Weltkrieg einen Landweg zur weiteren Eroberung Asiens Richtung Indien zu haben. Ein entsprechendes Musuem wurde gleich neben einem der vielen Kriegsfriedhoefe in der Gegegend errichtet und bietet eine wirklich sehr gut gemachte und eindruekliche Ausstellung der Umstaende und Geschichten rund um den Bau der ganzen Strecke und auch der Bruecke am Kwai bei Kanchanaburi.




Ebenso bietet die Stadt einen Fussballclub in der Thai Premier League und eigentlich sollte letzten Sonntag die Partie gegen Pattaya United ausgetragen werden. Die Partie fand auch wie geplant statt, allerdings nicht im eigentlichen Heimstadion, dem Kleab Bua, sondern irgendwo in Bangkok. Dies hat mir jedenfalls der Wachdienst beim Stadion mitgeteilt, als ich circa eine halbe Stunde vor Spielbeginn ein Ticket kaufen wollte. Da Bangkok fast zwei Stunden entfernt ist und man je nach dem locker nochmals ein oder zwei Stunden dort rumkurven kann, bis man gewuenschten Ort ist, hab ich mich dann halt Richtung Stadt aufgemacht, um wenigsten ein bisschen Sightseeing zu betreiben.

Highlights in Kanchanburi sind ebenso die vielen Floating Restaurants auf dem Fluss, die Rastafari Bars und generell die sehr entspannte Atmosphaere praktisch in der Wildnis.

Chula United und nochmals Thai Port Heimspiele

03.10.2009, Chula United – Samut Sakhon, Chulalongkorn University Stadium, Bangkok, 3.000 (1.000)
Chula United ist sozusagen die Fussballmannschaft der Chulalongkorn Universitaet, welche wiederum nach dem fuenften Koenig Thailands benannt wurde. Nicht zu verwechseln mit dem Club Bangkok University, welche auf diese Saison hin sich in Bangkok United umbenannt haben.

Das Stadion von Chula liegt Mitten im Zentrum Bangkoks und ist gut per Metro oder Skytrain zu erreichen. Mit der Leichtathletikbahn und nur einer ueberdachten Tribuene wirkt das 25.000er Stadion groesser als es ist und die paar Tausend Zuschauer gegen Samut Sakhon, wirken eher verloren im weiten Rund. Stimmung wurde zwar von den Gaesten, auch mit diversen M,usikinstrumenten, versucht zu machen, aber beim Ansatz blieb es denn auch.
Wer schon immer mal wissen wollte, wie denn ungeroestete Erdnuesschen schmecken, findet die hier im Angebot.Wie das Spiel ausging weiss ich nicht mehr. Ist ja auch schon fast zwei Wochen her :)





04.10.2009, Thai Port FC – Faifa Ayuthaya, PAT Stadium, Bangkok, 3.500 (500)
Da es an diesem Sonntag nicht wirklich gut gelegene Spiele respektive neue Grounds zu besuchen gab, entschloss ich mich nochmals an ein Heimspiel von Thai Port zu fahren. Besser als das erste Spiel konnte es sicher nicht werden, aber vielleicht bestaetigte sich mein sehr positiver Eindruck seiner Fans.

Diesmal war ich deutlich frueher beim Stadion und es war auch vor Spielbeginn deutlich weniger los, als gegen Bangkok Glass. Dennoch war das Stadion mehr oder weniger voll und die Stimmung seitens Heimteam und auch der Gaeste war ganz ordentlich. Wiederum sehr viele Gaeste anwesend, welche auch nahezu 90 Minuten sangen. Nicht sehr abwechslungsreich oder laut, aber dennoch brachte es Stimmungs ins Stadion.

Ein paar Tage spaeter stand denn auch das Heimspiel von Ayuthaya, der alten Hauptstadt Thailands, auf meiner Agenda. Auyuthaya hatte ich zwar schon als Tagesausflug aufgrund seiner Ruinen und Tempel besucht, hinterliess aber einen sehr relaxten Eindruck, so dass ich mich richtig freute mal das hektische Bangkok mehr als ein paar Stunden zu verlassen und ein etwas anderes Thailand kennenzulernen.