Nach fast einem Monat Thailand musste ich nur schon wegem Ablaufen des Visums das Land verlassen, aber es wurde auch langsam Zeit wieder mal was Neues zu entdecken, auch wenn Thailand ein richtiges Urlaubsparadies ist; v.a. auch wenn man auf ein eher kleines Budget angewiesen ist und doch was sehen und erleben will.
Anstatt die Touriabzocker-Ueberlandbus-Variante zu nehmen, flog ich von Bangkok direkt nach Phnom Penh. Fuers Visum brauchts offiziell zwar ein Photo, aber eine kleine 'Busse' tuts auch und dann muss man auch nicht mal in USD zahlen, sondern kommt auch mit Baht rein.
Der Flughafen ist ziemlich modern und auch die Strassen zur und in der Hauptstadt sind in der Regel asphaltiert; nicht gerade selbstverstaendlich und an den diversen Loechern mitten in den Strassen auch mehr schlecht als recht gemacht, aber das sind Luxusprobleme, wenn man sieht wie sonst der Zustand weiter Teile der Stadt und v.a. auf dem Land ist.
Die wenigen Touristen die sich nach Phnom Penh verirren sind zum Grossteil Ex-Pats die in Thailand wohnen und nur zum Visum erneuern ins Ausland muessen und abenteuerlustige Rucksacktouristen. Fuer ein paar Dollar oder freies Essen und etwas Trinkgeld kann man sich hier Guides anheuern, die einem die Stadt zeigen, Wissenswertes in den Museen erzaehlen, gute Preise bei den Motofahrern aushandeln und bei Bedarf auch wissen wie und wo es die besten Happy Pizzen der Stadt gibt.
Wenn man bedenkt, dass vor nur 30 Jahren die Khmer Rouge in Cambodia wueteten ist der Rueckstand des Landes im Vergleich zu Thailand kaum verwunderlich. Nach der Machtuebernahme 1975 wurden alle groesseren Staedte komplett evakuiert und aufs Land verfrachtet zum Reis anbauen. Geld wurde abgeschafft und das Land ethnisch gesaeubert. Schliesslich starben fast ein Viertel der Bevoelkerung an Hunger, Krankheiten und ein grosser Teil wurde zwecks Machtkontrolle gefoltert oder gleich exekutiert. Die ehemalige Primarschule Tuol Sleng wurde in ein Foltergefaengnis umgebaut und kurz nach dem Vertreiben der Khmer Rouge in ein begehbares Mahnmal mit schockierenden Bildern von Hinrichtungen und Folterungen umgewandelt. Sehr sehr eindruecklich und nichts fuer schwache Nerven.
Nach nur zwei Tagen gins fuer mich weiter nach Siem Reap, welche dank den Ruinen und Tempeln von Angkor der Tourispot des Landes ist.